7Monate

Nur noch wenige Stunden sind von meinen sieben Monaten uebrig, nur noch zwei Stunden in meinem Zimmer und in 6 Stunden muss ich am Flughafen sein. Und lang wird dieser Eintrag auch nicht, die Tastatur ist kaputt, muss was reingelaufen sein, die Tasten lassen sich kaum bewegen.

Heute haben sich noch mal Tine und Ilona bei mir gemeldet - Freunde - Kollegen aus Lanta - um sich zu verabschieden und mir viel Glueck zu wuenschen. Ich vermisse sie!

Das wird wohl erst mal mein letzter Eintrag werden. Ich werde hier nicht ueber die Dinge berichten, mit denen ich mich in D beschaeftigen darf. Jobsuche, die ganze Buerokratie, die Kaelte und das Grau... Leider ueberwiegt meine Trauer ueber das Ende des Trips bei weitem der Vorfreude auf Familie und Freunde und Pferd und noch ein paar Kleinigkeiten. Niemals haette ich gedacht, dass es so sein wird. Hatte gehofft, dass es anders rum sein wird.

Viele werden den Beitrag vermutlich erst lesen, wenn ich wieder zurueck bin.

Ich werde noch Bilder in den Blog einstellen, aber das kann dauern. Ich muss mich nach meiner Rueckkehr m so viele Dinge Kuemmern, dass ich vielleich erst mal keine Zeit haben werde.

Hey, ich werden den Blog auch verissen. Bis bald in Deutschland persoenlich. Gott geht es mir schlecht!

24 Stunden war ich unterwegs. Die erste Haelfte in Loas - von Lung Prabang nach Vientian und dann noch mal von dort nach BKK in einem anderen Bus, der sehr viel konfortabler war als der in Loas.

Ich musste morgens um fuenf aufstehen, da ich um 5:40 Uhr abgeholt werden sollte. Aber wie das in Loas so ist, Puenktlichkeit ist dort keine hoch angsetzte Tugend. Nachdem ich schon ueber eine halbe Stunde vor meinem Gaestehaus, auf einer dunklen leeren Strasse auf meinen Pickup gewartet habe, bin ich noch mal zurueck, damit jemand aus dem Gaestehaus bie der Busgesellschaft anruft. Nein, sie hatten mich nicht vergessen aber Uhrzeiten bedeuten in Laos nicht so richtig viel. Das sollte ich auch spaeter noch mal mitbekommen, als ich Vientian auf den Bus gewartet habe.

Waehrend ich morgens noch auf meinen ersten Bus wartete, konnte ich beobachten, wie die Moenche, aus den diversen Klostern in der Stadt, mit ihren Essensschalen rumgegangen sind und sich bei den Einwohnern Luang Prapangs ihre "Gaben" abgeholt haben. Diese sassen (die Einwohner, nicht die Gaben) auf der Strasse, vor ihren Laeden oder Haeusern auf den Knien, mit gesenkten Kopf und einem Topf mit Reis vor sich. Die Moenche sind in langen Reihen durch die Strassen gagangen und an den Menschen vorbei , die jedem, der Reihe nach, eine Hand voll Reis in die Essensschale getan haben. Reichlich unappetitlich, meiner Meinung nach, aber toll zu beobachten. Manchmal sind die Moenche stehen geblieben um zu singen - oder so was in der Art. Ich habe es nicht fotografiert. Es war zu dunkel und ich fand es irgendwie unpassend.

Vorgestern Abend war ich, wie geplant, noch shoppen auf dem einmaligen Nachtmarkt in Luang Prabang. Habe noch mal viele nette Dinge gekauft, was ich fast die ganze Reise ueber nicht getan habe und noch mal einiges an Geld ausgegeben. Und da ich so viel gekauft habe, dachte ich mir, musst ich zumindest guenstig Essen und habe mir an einem der zahlreichen Strassenstaende einen gegrillten Fisch aus dem Mekong geholt und versucht dabei die angebrueteten Eier, die dort eine Delikatesse sind, zu irgnorieren. Der Fisch war phantastisch, genial gewuerzt und erstaunlich wenig Graeten, nur etwas anstrengend zu essen mit Staebchen. Und waehrend ich so mit dem Fisch kaempfe komme ich mit Stefan ins Gespraech. Das erste was wir feststellen ist, dass wir einen gemeinsamen Bekannten in Thailand haben - Christian Mietz, meinen Ex-Chef in der Tauchschule. Stefan hat 8 Jahre als Reisefuehrer gearbeitet, unter anderem auch in Thailand. Jetzt ist er fuer die Deutsche Entwicklungshilfe taetig. Hat erst angefangen und ist seit ca. 4 Wochen in Loas, allerdings noch in Vientian, wo er die Sprache lernt und geschult wird. Er hat urspruenglich Forstwirtschaft studiert und sein Job ist es, in einem kleinem Dorf im Norwesten die Moeglichkeiten fuer einen Oekotourismus in der Gegend zu recherchieren. Es wird wohl weit darueber hinaus gehen, keiner in dem Ort spricht englisch und es gibt ueber 20 ethnische Gruppen, die alle ihre eigene Sprache sprechen. Wenn er in die Hauptstadt will ist er mehrer Tage unterwegs, das gleich gilt fuer den weg zurueck in seinen Ort. Viel Arbeit fuer ihn und ein ganz neues Leben, ein sehr einfaches und auch einsames Leben. In den Ort verirren sich kaum Touristen und er ist der einzige nicht Laote dort.

Wir haben dann noch festgestellt, dass er aus Muehlheim kommt, also bei mir um die Ecke wohnt. Wir sind nach dem Essen gemeinsam ueber den Markt und meine Einkaeufe sind von dem Moment an sehr viel guenstiger ausgefallen. Er konnte in der Landessprach verhandeln. Schon als er in Laotisch anfing, waren die Menschen so ueberrascht, dass sie ihm schon keine Touristenpreise genannt haben. Ich habe ihn dann noch auf ein Bier eingeladen, als danke fuer seine Hilfe, wir haben uns bis 23:30 Uhr unterhalten und es war schade, dass ich am naechsten Morgen los musst.

Ja, es war eine lange Reise aber die Fahrt durch Laos war super interessant, wir sind durch viele sehr arme Doerfer gekommen und es ist landschaftlich unbeschreiblich schoen. Es hat sich gelohnt mit dem Bus zu fahren und die Nachtfahrt nach BKK war auch nicht zu tragisch, wir hatten viel Platz.

Mein groesster Horror wartete aber in BKK auf mich - dachte ich. Oft oder eigentlich immer kann man Zimmer nicht vor 11 oder 12 beziehen, und ich war morgens um 5:30 Uhr in der Kaho San. Die beiden Maedels an der Rezeption haben mich ziemlich mitleidig angeschaut und als ich dann berichtete, dass ich eine 24 Stunden Reise im Bus hinter mir habe, haben sie mir ohne weiteres den Schluessel fuer mein teures Zimmer in die Hand gedrueckt. Sicher hat es auch geholfen, dass ich so viel Geld fuer das Zimmer bezahlt habe, es war frei. Hoffe, dass ich morgen in ein billigeres umziehen kann. Ich fliege in der Nacht vom 27. auf den 28. zurueck und mache einen late checkout, das heisst, dass ich noch mal den halben Zimmerpreis bezahle, dafuer, dass ich erst gegen 18 Uhr aus dem Zimmer raus gehe.

Heute ist Entpannung angesagt. Werde erst noch Geld tauschen und mich dann an den kleinen Pool legen, den das Gaestehaus hat. Heute Abend Massage und Essen und dann frueh ins Bett gehen. Konnte heute morgen zwar noch ein paar Stunden schlafen und habe auch im Bus geschlafen, fuehle mich aber trotzdem leicht angschlagen. Morgen wird grossshopping Tag und uebermorgen... mal sehen. Wohl das grosse Trauern.

Oh, ich bin so verliebt ... in diesen Ort! Ich will hier wirklich nicht mehr weg, will noch in Laos bleiben. Aber leider, leider, mein letzter Tag hier ist angebrochen. Und was fuer ein Tag. Hatte eben ein ausgedehntes Katerfruehstueck. Eigentlich wollte ich gestern nur schnell was essen gehen und dann super frueh ins Bett, war immer noch ein wenig angeschlagen von der Bootsfahrt und dem wenigen Schlaf. Aber es sollte nicht sein. In dem Restaurant / Bar (Lao Lao Gardens) hat mich ein Franzose angesprochen, ob wir nicht was zusammen trinken wollen. Klar will ich! Erst waren es ein paar Lao Loa (Reisschnapps) dann sind wir auf Jack Daniels umgestiegen. Und das ist das schoene, wenn man alleine reist, man trifft immer wieder Menschen, mit denen man sich auf anhieb super versteht. Der Franzose ist hier, um nach einem sehr seltenen Schmetterling zu suchen, in den Bergen von Nord Laos. Ein Schmetterlingsforscher - hmm gibt es so was ueberhaupt, bzw. wie nennen sich diese Menschen, da gibt es doch bestimmt einen Fachausdruck? Hat irgendetwas mit Biologie und Insekten studiert und sich auf Schmetterlinge spezialisiert. Man stellt sich jetzt einen leicht verwirrten Menschen, lang, blass und in Tropenkleidung vor, der hektisch mit einem Netz durch den Dschungel hetzt. Das mit dem Netz scheint so zu sein aber man stellt sich die Person, die zu dem Netz gehoert irgendwie anders vor. Nicht gutaussehend, gerade mal 32 und insgesammt super niedlich, mit langen blonden Haaren (ich leibe lange blonde Haare!). Hoffe, dass ich ihn heute noch mal treffe, ich war gestern so betrunken, dass ich ganz vergessen habe mich fuer die Drinks zu bedanken - id eJack Daniels hat er alle bezahlt, wollte erst nicht mit ihm so viel trinken, da ich nicht genug Geld dabei hatte. Kann man so viel mit Schnetterlinge verdienen? Er wollte heute morgen mit irgendwelchen Einheimischen fischen gehen, der Arme muss aber auch einen ganz schoenen Brummschaedel haben. Und er musste auch noch frueh aufstehen.

Ja, heute ist der letzte Tag und ich bin wirklich traurig. Werde heute noch ein bisschen hier rumlaufen und mir die Stadt anschauen. Gestern hatte ich nicht so viel Zeit dazu, da ich Nachmittags zu den Wasserfaellen gefahren bin. Und wenn ich hier rumlaufe treffe ich staendig Menschen, die ich noch vom Boot kenne, oder aus Pai oder heute habe ich sogar einen Schweitzer wieder getroffen, den ich noch aus Bangkok kannte. Also bleibt man stehen und haelt ein kleines Schwaetzchen, was aber leider dazu fuehrt, dass man einfach zeitlich nicht das schafft, was man sich vorgenommen hat.

Die Wasserfaelle sind die schoensten, die ich je gesehen habe. Sorry Sabine, da kann keiner in Neuseeland mithalten. Das Wasser ist tuerkis und nach dem eigentlich Fall fliesst das Wasser ueber natuerlich Terassen ab, die immer wieder kleine Pools bilden, in denen man auch schwimmen kann. Das ganze natuerlich eingebettet im ueppigsten Gruen. Fotos kommen.

Laos war mal in franzoesicher Hand und viel davon merkt man dieser Stadt noch an. Es gibt wunderbare Backwaren, unter anderem auch sehr gutes Brot und viele Gebaeude sind im Kolonialstil gebaut. Die Mischung Asien und Frankreich mit dem sehr starken buddistischen Einfluss an jeder Ecke ist einfach unbeschreiblich betoerend. Die Menschen sind aber leider bei weitem nicht so freundlich wie in Thailand und man muss tierisch aufpassen, dass man nicht uebers Ohr gehauen wird.

Heute ist dann auch noch shopping angesagt. Es gibt unendlich viele schoene Dinge hier zu kaufen. Aber das wird heute Abend stattfinden, auf dem Nachtmarkt. Erst noch ein bisschen sightseeing und auch Proviant fuer morgen besorgen. Werde kein Fruehstueck haben und ich habe eine sehr lange Reise vor mir, von der ich nicht weiss, wie es Verpflegungstechnisch aussieht. Die Fahrt nach Vientiang soll aber sehr schoen sein.

Ich melde mich dann wieder aus Bangkok.