Freitag, 29. Februar 2008
Unterwasserflueche
sunflower66, 06:06h
Der Tag gestern war zum abgewoehnen. Los ging es damit, dass ich von vier neuen Tauchern drei dabei hatte, die ihren ersten Tauchtag hatten. Das ist sowieso immer ein bisschen anstrengend, die Leute sind noch nicht mit unseren Ablaeufen vertaut, der erste Tauchgang nach laengerer Zeit ist immer ein bisschen tricky und darueber hinaus wissen viele nicht wie viel Blei sie brauchen und so bin ich immer restlos ueberbleit unterwegs (habe dann immer ein paar extra Stuecke dabei, falls jemand zu wenig hat).
Zudem waren zwei meiner Leute unangenehm. Eine aeltere Dame, die nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr arbeiten muss und das halbe Jahr mit Reisen verbringt und nicht mehr aufhoert zu reden, wenn sie mal angefangen hat (na ja, eigentlich ist sie ja nett aber das viele Reden ist wirklich anstrengend) und dann noch ein Arzt der nicht unsympatischer sein koennte. Seit er bei uns aufgetaucht ist, ist er nur am noergeln und kann einem nicht in die Augen schauen, wenn er mit einem spricht. Aber wenigstens alles erfahrene Taucher ....
Es ging damit los, dass uns das Boot ewig weit weg vom Riff ins Wasser gelassen hat. Ich tauche mit Tauchern, die ich nicht kenne, nicht gerne im Blauwasser (keine Reffernz wie Riff oder Boden) ab und vor allem nicht mit Tauchern, die eine Weile nicht im Wasser waren. Uns blieb nichts anderes uebrig als Richtung Riff zu schwimmen, an der Oberflaeche. Alle waren schon ganz gut vorangekommen und eigentlich bereit zum Abtauchen, nur der Artzt fehlte. Der schrie dann, dass er nicht mehr koenne und das er jetzt, genau da wo er sei abtauchen will. Was mache ich? Schrei ihm zu, dass er genau da bleibt wo er ist und das ich ihn hole. Schwimme also wieder zurueck und schleppe ihm zum Riff rueber, zu den anderen.
Dann sah erst mal alles ganz gut aus, alle tauchen ab und hatten sogar genug Blei dabei. Aber ploetzlich war Hilde nicht mehr da. Alle schon auf ca. 8 Metern nur Hilde duempelt wieder an der Oberflaeche. Also zeige ich meinen Jungs an zu warten und gehe wieder hoch, Hilde ist ein Glas aus der Maske gefallen und sie braucht eine neue. Nun war das Boot aber immer noch ewig weit weg vom Riff. Ich frage Hilde ob sie nicht vielleicht in Erwaegung ziehen koennte, den Tauchgang ausfallen zu lassen, immerhin warteten drei Taucher im Wasser. Nein, auf keinen Fall. Also schwimmt Hilde wieder zum Boot um sich eine neue Maske zu holen - wir haben immer Ersatzmasken dabei. Glueck fuer alle, Sascha war noch auf dem Boot - mit einem Kurs und so musste Hilde wenigstens nicht aus dem Wasser raus.
Endlich konnte ich dann auch mit Hilde abtauchen. Sie ist wirklich viel geschwommen, an der Oberflaeche mit kompletter Ausruestung. Damit hat sie meinen Respekt verdient - die Dame ist 68 und ich hoffe, dass es dem Arzt wenigstens ein bisschen peinlich war sich abschleppen zu lassen. Jetzt haette eigentlich ein sehr schoener Tauchgang beginnen koennen, alles Taucher mit mind. 200 Tauchgaengen - endlich mal wieder die Chance zum Aussenriff zu tauchen. Kaum angekommen (am Aussenriff) zeigte mir W. die 60 Bar an. Mit 50 heisst es auftauchen und wir mussten wieder zum Boot zurueck! Also alle umdrehen. M. hat das nicht mitbekommen und so musste ihm jemand hinterher schwimmen um ihn auf den Richtungswechsel aufmerkam zu machen. Mir blieb nichts anderes uebrig als die ganz Truppe zum Scherheitsstopp aufzurufen - nach nur ca. 35 Minuten. Gerade als ich das Zeichen fuer den Sicherheitsstopp gegeben habe, tauchte so eine vermaldeite Schildkroete auf und keiner meiner Taucher - auch W. nicht, der inzwischen keine 50 Bar mehr im Tank hatte - hielt es fuer noetig mir Richtung Oerflaeche zu folgen. Wenn ich es in meinem Biefing nicht mehrmals betonnt haette, dass wir uns alle gemeinsam in den Sicherheitsstopp begeben.... Das war der Zeitpunkt an dem ich unter Wasser angefangen habe in meinen Automaten zu schreien, aber richtig, ich habe geflucht, wie schon lange nicht mehr.
Ja, wir sind alle heil hoch gekommen und auch W. hatte seine Flasche nicht ganz leer geatmet aber wir mussten eine ganze Ecke zum Boot zurueck schwimmen. Wenigstens hat sich der Arzt nicht wieder abschleppen lassen, vielleicht hat ihm Hilde doch zu denken gegeben. Inzwischen hatte sich das Wetter, das schon morgens nicht ganz so gut war, beunruhigend verschlechtert. Graue Gewitterwolken und starker Wind. Im Debriefing (Nachbesprechung zum Tauchgang) hat sich dann Hilde erst mal fuer ihre Maskenaktion entschuldigt und wir haben vereinbart, dass der Arzt die Fuehrung uebernimmt, sollte W. wieder mit der Luft ein wenig knapp sein und ich mit ihm auftauchen muessen. Habe ihm - dem Arzt - dann noch den Gebrauch der Sichereitsboje erklaert und ihm ein Gewicht fuer seine Boje geschenkt (die finde ich immer beim Tauchen, habe inzwischen schon eine kleine Sammlung, gehoeren eigentlich zu Angelleinen, die sich oft in den Korallen verheddern). Daraufhin ist er (der Arzt, nicht die Boje) ein bisschen aufgetaut und hat nicht mehr ganz so viel genoergelt.
Vor dem zweiten Tauchgang hat es sich dann richtig zugezogen, es hat gestuermt, gedonnert und geregnet. Im Wasser war es duster - klar, wenn schon an der Oberflaeche kaum noch Licht ist - und es hat gestroemt. Leider kam die Stroemung aus der Richtung in die wir haetten schwimmen muessen. Meine erfahrenen Taucher hatten, bis auf einen, keine Ahnung wie man gegen die Stroemung richtig taucht und so kam es sehr schnell wieder zu Beschwerden. Ich musste umdrehen, und das kurz bevor mit W. nun schon nach 30 Minuten die 60 Bar angezeigt hat. Die drei anderen sind weiter getaucht und ich mit W. hoch. Es hat immer noch geregnet und gewindet und ich habe so geforen wie schon lange nicht mehr. Das ich schon morgens Halsschmerzen hatte, die im laufe des Tages immer schlimmer geworden sind, hat meine Laune auch nicht weiter verbessert. Mein Abend ist mit einem grossen Topf Ingwertee zuende gegangen. Die letzte OZone Party musste ausfallen und auch der geplante Fundive mit Julia heute ist meiner Gesundheit zum Opfer gefallen.
Heute geht es mir schon wieder besser und ich hoffe, dass ich morgen wieder ganz fit bin. Das gleiche hoffe ich vom Wetter, das heute auch sehr zu wuenschen uebrig laesst.
Nach diesen ganzen Horrorerlebnissen gibt es auch was schoenes zu berichten, Vorgestern hatte ich mit einen der schoensten Mantatauchgaenge meines Lebens. Hin Daeng war wieder voll mit diesen wunderschoenen Tieren und sie haben eine einmalige Show geliefert. Auf 5 - 8 Metern sind sie zwischen den Tauchern geschwommen, so nahe, dass viele sie haetten anfassen koennen. Ich war mit drei Anfaengern unterwegs, die ihre Sache hervorragend gemanaged haben und so hatte ich zwei super Tauchgaenge fuer die ich sogar bezahlt wurde.
Ich bin jetzt noch eine Woche auf der Insel und diese Woche wird sicher recht einsam. Julia hat morgen ihren letzten Tag auf der Insel und Arzum fliegt ebenfalls am Sonntag nach Bangkok. Hoffe, dass ich morgen mit den beiden Maedels noch einen netten Strandtag habe, kann aber sein, dass ich arbeiten muss. Auch viele andere Bekannte sind abgereist bzw. reisen dieses Wochenende ab. Vielleicht werde ich noch ein paar Funtauchgaenge machen, falls ich nicht arbeiten muss und dann abends frueh ins Bett gehen. Ich habe mich immer wieder beschwert, dass ich so wenig Zeit habe und nur im Stress bin, das hat mit diesem WE ein Ende und ich muss zusehen, dass ich das Beste daraus mache. Gestern Abend war der erste Abend seit laengerem, mit einer Zwangspause und ich muss sage: Mir war langweilig. Ich bin es nicht mehr gewohnt den ganzen Abend in meinem Zimmer zu hocken.
Werde jetzt noch ein bisschen Fernsehen - vorausgesetzt es lauft was gutes, dann Fuehstuecken, noch ein paar Mails beantworten, Buecher eintauschen und mal zur Post gehen. Und vielleicht wird das Wetter noch ein bisschen besser, gut genug fuer Strand und eine Massage an diesem.
Zudem waren zwei meiner Leute unangenehm. Eine aeltere Dame, die nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr arbeiten muss und das halbe Jahr mit Reisen verbringt und nicht mehr aufhoert zu reden, wenn sie mal angefangen hat (na ja, eigentlich ist sie ja nett aber das viele Reden ist wirklich anstrengend) und dann noch ein Arzt der nicht unsympatischer sein koennte. Seit er bei uns aufgetaucht ist, ist er nur am noergeln und kann einem nicht in die Augen schauen, wenn er mit einem spricht. Aber wenigstens alles erfahrene Taucher ....
Es ging damit los, dass uns das Boot ewig weit weg vom Riff ins Wasser gelassen hat. Ich tauche mit Tauchern, die ich nicht kenne, nicht gerne im Blauwasser (keine Reffernz wie Riff oder Boden) ab und vor allem nicht mit Tauchern, die eine Weile nicht im Wasser waren. Uns blieb nichts anderes uebrig als Richtung Riff zu schwimmen, an der Oberflaeche. Alle waren schon ganz gut vorangekommen und eigentlich bereit zum Abtauchen, nur der Artzt fehlte. Der schrie dann, dass er nicht mehr koenne und das er jetzt, genau da wo er sei abtauchen will. Was mache ich? Schrei ihm zu, dass er genau da bleibt wo er ist und das ich ihn hole. Schwimme also wieder zurueck und schleppe ihm zum Riff rueber, zu den anderen.
Dann sah erst mal alles ganz gut aus, alle tauchen ab und hatten sogar genug Blei dabei. Aber ploetzlich war Hilde nicht mehr da. Alle schon auf ca. 8 Metern nur Hilde duempelt wieder an der Oberflaeche. Also zeige ich meinen Jungs an zu warten und gehe wieder hoch, Hilde ist ein Glas aus der Maske gefallen und sie braucht eine neue. Nun war das Boot aber immer noch ewig weit weg vom Riff. Ich frage Hilde ob sie nicht vielleicht in Erwaegung ziehen koennte, den Tauchgang ausfallen zu lassen, immerhin warteten drei Taucher im Wasser. Nein, auf keinen Fall. Also schwimmt Hilde wieder zum Boot um sich eine neue Maske zu holen - wir haben immer Ersatzmasken dabei. Glueck fuer alle, Sascha war noch auf dem Boot - mit einem Kurs und so musste Hilde wenigstens nicht aus dem Wasser raus.
Endlich konnte ich dann auch mit Hilde abtauchen. Sie ist wirklich viel geschwommen, an der Oberflaeche mit kompletter Ausruestung. Damit hat sie meinen Respekt verdient - die Dame ist 68 und ich hoffe, dass es dem Arzt wenigstens ein bisschen peinlich war sich abschleppen zu lassen. Jetzt haette eigentlich ein sehr schoener Tauchgang beginnen koennen, alles Taucher mit mind. 200 Tauchgaengen - endlich mal wieder die Chance zum Aussenriff zu tauchen. Kaum angekommen (am Aussenriff) zeigte mir W. die 60 Bar an. Mit 50 heisst es auftauchen und wir mussten wieder zum Boot zurueck! Also alle umdrehen. M. hat das nicht mitbekommen und so musste ihm jemand hinterher schwimmen um ihn auf den Richtungswechsel aufmerkam zu machen. Mir blieb nichts anderes uebrig als die ganz Truppe zum Scherheitsstopp aufzurufen - nach nur ca. 35 Minuten. Gerade als ich das Zeichen fuer den Sicherheitsstopp gegeben habe, tauchte so eine vermaldeite Schildkroete auf und keiner meiner Taucher - auch W. nicht, der inzwischen keine 50 Bar mehr im Tank hatte - hielt es fuer noetig mir Richtung Oerflaeche zu folgen. Wenn ich es in meinem Biefing nicht mehrmals betonnt haette, dass wir uns alle gemeinsam in den Sicherheitsstopp begeben.... Das war der Zeitpunkt an dem ich unter Wasser angefangen habe in meinen Automaten zu schreien, aber richtig, ich habe geflucht, wie schon lange nicht mehr.
Ja, wir sind alle heil hoch gekommen und auch W. hatte seine Flasche nicht ganz leer geatmet aber wir mussten eine ganze Ecke zum Boot zurueck schwimmen. Wenigstens hat sich der Arzt nicht wieder abschleppen lassen, vielleicht hat ihm Hilde doch zu denken gegeben. Inzwischen hatte sich das Wetter, das schon morgens nicht ganz so gut war, beunruhigend verschlechtert. Graue Gewitterwolken und starker Wind. Im Debriefing (Nachbesprechung zum Tauchgang) hat sich dann Hilde erst mal fuer ihre Maskenaktion entschuldigt und wir haben vereinbart, dass der Arzt die Fuehrung uebernimmt, sollte W. wieder mit der Luft ein wenig knapp sein und ich mit ihm auftauchen muessen. Habe ihm - dem Arzt - dann noch den Gebrauch der Sichereitsboje erklaert und ihm ein Gewicht fuer seine Boje geschenkt (die finde ich immer beim Tauchen, habe inzwischen schon eine kleine Sammlung, gehoeren eigentlich zu Angelleinen, die sich oft in den Korallen verheddern). Daraufhin ist er (der Arzt, nicht die Boje) ein bisschen aufgetaut und hat nicht mehr ganz so viel genoergelt.
Vor dem zweiten Tauchgang hat es sich dann richtig zugezogen, es hat gestuermt, gedonnert und geregnet. Im Wasser war es duster - klar, wenn schon an der Oberflaeche kaum noch Licht ist - und es hat gestroemt. Leider kam die Stroemung aus der Richtung in die wir haetten schwimmen muessen. Meine erfahrenen Taucher hatten, bis auf einen, keine Ahnung wie man gegen die Stroemung richtig taucht und so kam es sehr schnell wieder zu Beschwerden. Ich musste umdrehen, und das kurz bevor mit W. nun schon nach 30 Minuten die 60 Bar angezeigt hat. Die drei anderen sind weiter getaucht und ich mit W. hoch. Es hat immer noch geregnet und gewindet und ich habe so geforen wie schon lange nicht mehr. Das ich schon morgens Halsschmerzen hatte, die im laufe des Tages immer schlimmer geworden sind, hat meine Laune auch nicht weiter verbessert. Mein Abend ist mit einem grossen Topf Ingwertee zuende gegangen. Die letzte OZone Party musste ausfallen und auch der geplante Fundive mit Julia heute ist meiner Gesundheit zum Opfer gefallen.
Heute geht es mir schon wieder besser und ich hoffe, dass ich morgen wieder ganz fit bin. Das gleiche hoffe ich vom Wetter, das heute auch sehr zu wuenschen uebrig laesst.
Nach diesen ganzen Horrorerlebnissen gibt es auch was schoenes zu berichten, Vorgestern hatte ich mit einen der schoensten Mantatauchgaenge meines Lebens. Hin Daeng war wieder voll mit diesen wunderschoenen Tieren und sie haben eine einmalige Show geliefert. Auf 5 - 8 Metern sind sie zwischen den Tauchern geschwommen, so nahe, dass viele sie haetten anfassen koennen. Ich war mit drei Anfaengern unterwegs, die ihre Sache hervorragend gemanaged haben und so hatte ich zwei super Tauchgaenge fuer die ich sogar bezahlt wurde.
Ich bin jetzt noch eine Woche auf der Insel und diese Woche wird sicher recht einsam. Julia hat morgen ihren letzten Tag auf der Insel und Arzum fliegt ebenfalls am Sonntag nach Bangkok. Hoffe, dass ich morgen mit den beiden Maedels noch einen netten Strandtag habe, kann aber sein, dass ich arbeiten muss. Auch viele andere Bekannte sind abgereist bzw. reisen dieses Wochenende ab. Vielleicht werde ich noch ein paar Funtauchgaenge machen, falls ich nicht arbeiten muss und dann abends frueh ins Bett gehen. Ich habe mich immer wieder beschwert, dass ich so wenig Zeit habe und nur im Stress bin, das hat mit diesem WE ein Ende und ich muss zusehen, dass ich das Beste daraus mache. Gestern Abend war der erste Abend seit laengerem, mit einer Zwangspause und ich muss sage: Mir war langweilig. Ich bin es nicht mehr gewohnt den ganzen Abend in meinem Zimmer zu hocken.
Werde jetzt noch ein bisschen Fernsehen - vorausgesetzt es lauft was gutes, dann Fuehstuecken, noch ein paar Mails beantworten, Buecher eintauschen und mal zur Post gehen. Und vielleicht wird das Wetter noch ein bisschen besser, gut genug fuer Strand und eine Massage an diesem.
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