Dienstag, 25. März 2008
Und wieder mal in BKK
24 Stunden war ich unterwegs. Die erste Haelfte in Loas - von Lung Prabang nach Vientian und dann noch mal von dort nach BKK in einem anderen Bus, der sehr viel konfortabler war als der in Loas.

Ich musste morgens um fuenf aufstehen, da ich um 5:40 Uhr abgeholt werden sollte. Aber wie das in Loas so ist, Puenktlichkeit ist dort keine hoch angsetzte Tugend. Nachdem ich schon ueber eine halbe Stunde vor meinem Gaestehaus, auf einer dunklen leeren Strasse auf meinen Pickup gewartet habe, bin ich noch mal zurueck, damit jemand aus dem Gaestehaus bie der Busgesellschaft anruft. Nein, sie hatten mich nicht vergessen aber Uhrzeiten bedeuten in Laos nicht so richtig viel. Das sollte ich auch spaeter noch mal mitbekommen, als ich Vientian auf den Bus gewartet habe.

Waehrend ich morgens noch auf meinen ersten Bus wartete, konnte ich beobachten, wie die Moenche, aus den diversen Klostern in der Stadt, mit ihren Essensschalen rumgegangen sind und sich bei den Einwohnern Luang Prapangs ihre "Gaben" abgeholt haben. Diese sassen (die Einwohner, nicht die Gaben) auf der Strasse, vor ihren Laeden oder Haeusern auf den Knien, mit gesenkten Kopf und einem Topf mit Reis vor sich. Die Moenche sind in langen Reihen durch die Strassen gagangen und an den Menschen vorbei , die jedem, der Reihe nach, eine Hand voll Reis in die Essensschale getan haben. Reichlich unappetitlich, meiner Meinung nach, aber toll zu beobachten. Manchmal sind die Moenche stehen geblieben um zu singen - oder so was in der Art. Ich habe es nicht fotografiert. Es war zu dunkel und ich fand es irgendwie unpassend.

Vorgestern Abend war ich, wie geplant, noch shoppen auf dem einmaligen Nachtmarkt in Luang Prabang. Habe noch mal viele nette Dinge gekauft, was ich fast die ganze Reise ueber nicht getan habe und noch mal einiges an Geld ausgegeben. Und da ich so viel gekauft habe, dachte ich mir, musst ich zumindest guenstig Essen und habe mir an einem der zahlreichen Strassenstaende einen gegrillten Fisch aus dem Mekong geholt und versucht dabei die angebrueteten Eier, die dort eine Delikatesse sind, zu irgnorieren. Der Fisch war phantastisch, genial gewuerzt und erstaunlich wenig Graeten, nur etwas anstrengend zu essen mit Staebchen. Und waehrend ich so mit dem Fisch kaempfe komme ich mit Stefan ins Gespraech. Das erste was wir feststellen ist, dass wir einen gemeinsamen Bekannten in Thailand haben - Christian Mietz, meinen Ex-Chef in der Tauchschule. Stefan hat 8 Jahre als Reisefuehrer gearbeitet, unter anderem auch in Thailand. Jetzt ist er fuer die Deutsche Entwicklungshilfe taetig. Hat erst angefangen und ist seit ca. 4 Wochen in Loas, allerdings noch in Vientian, wo er die Sprache lernt und geschult wird. Er hat urspruenglich Forstwirtschaft studiert und sein Job ist es, in einem kleinem Dorf im Norwesten die Moeglichkeiten fuer einen Oekotourismus in der Gegend zu recherchieren. Es wird wohl weit darueber hinaus gehen, keiner in dem Ort spricht englisch und es gibt ueber 20 ethnische Gruppen, die alle ihre eigene Sprache sprechen. Wenn er in die Hauptstadt will ist er mehrer Tage unterwegs, das gleich gilt fuer den weg zurueck in seinen Ort. Viel Arbeit fuer ihn und ein ganz neues Leben, ein sehr einfaches und auch einsames Leben. In den Ort verirren sich kaum Touristen und er ist der einzige nicht Laote dort.

Wir haben dann noch festgestellt, dass er aus Muehlheim kommt, also bei mir um die Ecke wohnt. Wir sind nach dem Essen gemeinsam ueber den Markt und meine Einkaeufe sind von dem Moment an sehr viel guenstiger ausgefallen. Er konnte in der Landessprach verhandeln. Schon als er in Laotisch anfing, waren die Menschen so ueberrascht, dass sie ihm schon keine Touristenpreise genannt haben. Ich habe ihn dann noch auf ein Bier eingeladen, als danke fuer seine Hilfe, wir haben uns bis 23:30 Uhr unterhalten und es war schade, dass ich am naechsten Morgen los musst.

Ja, es war eine lange Reise aber die Fahrt durch Laos war super interessant, wir sind durch viele sehr arme Doerfer gekommen und es ist landschaftlich unbeschreiblich schoen. Es hat sich gelohnt mit dem Bus zu fahren und die Nachtfahrt nach BKK war auch nicht zu tragisch, wir hatten viel Platz.

Mein groesster Horror wartete aber in BKK auf mich - dachte ich. Oft oder eigentlich immer kann man Zimmer nicht vor 11 oder 12 beziehen, und ich war morgens um 5:30 Uhr in der Kaho San. Die beiden Maedels an der Rezeption haben mich ziemlich mitleidig angeschaut und als ich dann berichtete, dass ich eine 24 Stunden Reise im Bus hinter mir habe, haben sie mir ohne weiteres den Schluessel fuer mein teures Zimmer in die Hand gedrueckt. Sicher hat es auch geholfen, dass ich so viel Geld fuer das Zimmer bezahlt habe, es war frei. Hoffe, dass ich morgen in ein billigeres umziehen kann. Ich fliege in der Nacht vom 27. auf den 28. zurueck und mache einen late checkout, das heisst, dass ich noch mal den halben Zimmerpreis bezahle, dafuer, dass ich erst gegen 18 Uhr aus dem Zimmer raus gehe.

Heute ist Entpannung angesagt. Werde erst noch Geld tauschen und mich dann an den kleinen Pool legen, den das Gaestehaus hat. Heute Abend Massage und Essen und dann frueh ins Bett gehen. Konnte heute morgen zwar noch ein paar Stunden schlafen und habe auch im Bus geschlafen, fuehle mich aber trotzdem leicht angschlagen. Morgen wird grossshopping Tag und uebermorgen... mal sehen. Wohl das grosse Trauern.

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